5G verhagelt die Wettervorhersage 

Männer sind Spielkinder. Lebenslang. Und ihr Lieblingsspielzeug ist ... Technik (man steinige mich, wenn ich völlig daneben liege). Früher war es das Größte, tagelang im Keller zu hocken und Röhren, Widerstände und Kondensatoren auf Platinen aufzulöten, um Radio- oder Kurzwellen einzufangen und Geheimnisvolles hörbar zu machen. 

Die Lötromantik ist vorbei, dafür darf sich Spieltrieb jetzt an modernerer Funktechnik ausleben, weg von der kleinen k-Welt (Keller, Kabel, Kurzwelle), hin zur großen G-Welt (Gigahertz, global, 5G, 6G usw.). Wenn eine lang ausgetüftelte Technik funktioniert, verlangt sie nach Anwendung. Das globale roll-out ist quasi der Applaus für die Tüftler. Ein Spielverderber, der da einwendet, dass die langfristigen Wirkungen der hochfrequenten Mikrowellen-Dauerbestrahlung auf Mensch und Mitwelt noch kaum erforscht sind.

Vielleicht springt das kritische Gewissen eher an, wenn klar wird, dass außer Mensch und Mitwelt auch andere Technik durch 5G in Mitleidenschaft gezogen wird, z.B. die Wettervorhersage-Technik. 

Um Wetter gut vorhersagen zu können, muss man wissen, wie viel Wasserdampf in der Atmosphäre steckt. Das meiste Wasser befindet sich nicht etwa in den Wolken, sondern vor allem in den bodennahen Schichten. Satelliten können diesen Wasserdampfgehalt messen, indem sie die sehr schwache, von angeregten Wassermolekülen abgegebene 23,8 GHz-Strahlung detektieren. Verlässlich sind die gemessenen Werte freilich nur, wenn nicht andere Strahlung mit hineinfunkt.

Tut's aber (demnächst), denn eines der neuen 5G-Freqenzbänder ist auf den Bereich von 24,25 - 27.5 GHz ausgelegt. Das liegt zwar knapp neben der Wasserfrequenz, aber an den Rändern des 5G-Bandes gibt's unvermeidlich kleine Leckagen. Und diese Lecks verhageln die Vorhersagegenauigkeit. Im schlechtesten Fall fällt die Qualität zurück auf das Niveau der 80er Jahre (damals 85% Treffsicherheit, heute 98%). Dabei geht es nicht um eine mal ausbleibende Empfehlung, einen Regenschirm zum Spaziergang mitzunehmen. Es geht um Unwetterwarnungen. Heute beträgt die Vorwarnzeit 72 Stunden, in der 80er Jahren waren es 24 Stunden. Dieser Unterschied kann u.U sehr teuer werden. 

Fortschritt ist ein Selbstläufer. Aber Fortschritt bedeutet nicht, dass es immer aufwärts geht, sondern einfach nur fort: gescheit, gescheiter, gescheitert. Wäre es nicht an der Zeit zu sagen: Es ist genug?!

Das können wir - per Fingerwisch, indem wir bei unserer Handynutzung (bei neueren Handys) den 5G-Empfang abschalten. Ohne Nachfrage sinkt irgendwann das Angebot. 

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