Einrichtung funkarmer Zonen im Fernverkehr der DB für die Teilhabe von elektrohypersensiblen (EHS) Menschen am öffentlichen Verkehr

Brief vom 03.10.2023 an die Deutsche Bahn AG, Kontaktstelle für kundenbezogene Behindertenangelegenheiten

Sehr geehrte Damen und Herren,

die DB bietet in ihren Zügen immer bessere Voraussetzungen für funkbasierte Kommunikation. In der Presse wurde berichtet, dass Sie sogar die Fensterscheiben der Waggons so behandeln möchten, dass mehr Funkstrahlung von außen im Innenbereich landet. Viele Zugreisende begrüßen das verständlicherweise. 

Es ist jedoch aus Studien und Erfahrungen bekannt, dass Funkstrahlung die Gesundheit und Befindlichkeit von Menschen generell beeinträchtigen kann. Besonders sind elektrohypersensible Menschen betroffen, die die verschiedensten gesundheitlichen Belastungen dadurch erleben. Die Anzahl dieser EHS-Betroffenen steigt mit zunehmender Funkstrahlung in unserer Umwelt. Die Studie von BEVINGTON (2019) ermittelte in Großbritannien allein unter Arbeitnehmerinnen eine Anzahl, die ungefähr so groß ist wie die der Blinden. UmweltmedizinerInnen nehmen dazu in der Leitlinie zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF-bedingter Beschwerden und Krankheiten der EUROPAEM 2016 Stellung. WLAN  hat laut dem weltweit größten Studienüberblick von WILKE (2018) eine besonders belastende Wirkung durch oxidativen Zellstress. Das heißt, dass EHS-Betroffene keine längeren Strecken mehr mit dem Zug fahren, geschweige denn in Nachtzügen schlafen können. Sie sind dadurch von der Teilhabe am öffentlichen Leben ausgeschlossen.

Deshalb sind für diesen Personenkreis funkarme Abteile so wichtig, sprich 

  • ohne WLAN
  • ohne funkende Geräte von Mitreisenden
  • ohne oder nur kaum von außen eindringende Funkstrahlung  

In den sehr schätzenswerten Ruhebereichen der Intercitys und ICEs  fällt zwar die akustische Belästigung weg, aber die WLAN/Mobilfunk-Strahlung bleibt für die EHS-Betroffenen eine zu hohe gesundheitliche Belastung und führt somit zur Vermeidung von Bahnreisen.

Bitte nennen Sie uns ein DB-Gremium, in dem wir mit Ihnen Lösungen für EHS-Betroffene erarbeiten können, um auch dieser Personengruppe Fernreisen mit der DB zu ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen i.A. für das Bündnis Verantwortungsvoller Mobilfunk in Deutschland e.V. und die UnterstützerInnen 

Dipl.-Physiker Dr. Falk Fischer
Valderstr. 28
50374 Erftstadt  
Email: info@bvmde.org  

Hier der formatierte Brief mit Anhängen als pdf-Datei zum Anschauen (ggf. auch zum downloaden)

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