Neues zur Strahlenminimierung bei der Digitalisierung

Brief an die Bundesregierung

Sehr geehrte MdBs Jung und Drs. Jurisch und Seitzl,
nachdem der TAB-Bericht vom 14.2.23 die Regierung auffordert, neben dem privaten Verein ICNIRP, der bisher das Beratungsmonopol bei den Regierungsorganen wie BfS und SSK innehat, auch BIs und kritische NGOs in die Mobilfunkdiskussion einzubeziehen, kommen wir dieser Aufgabe als Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin  IGUMED gerne nach. Wir können Ihnen aktuell über folgende für unser Anliegen positive Entwicklungen berichten: 

  1. Die Bundesnetzagentur fördert das nationale roaming zunehmend bei der Lizenzvergabe. Zu diesem Thema kamen seit 20 Jahren Impulse aus der Region Konstanz, wie Sie dem ersten Abschnitt des Artikels zum ALASTA-Prinzip aus der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft 3/22 entnehmen können. Wir sind Ihnen, Herr MdB Jung, dankbar für Ihre Unterstützung bei der Weitervermittlung auf Bundesebene. Jüngst setzten sich dafür auch in Konstanz die VerbraucherschutzministerInnen ein mit Bundesministerin Lemke und dem Baden-Württembergischen Landesminister Hauk.
  2. Nach einer Stellungnahme der Karolinska-Universität beschloss Schweden die Digitalisierung der Vorschulen rückgängig zu machen. Die schwedische Regierung hatte 2017 als einziges Land Kitas und Schulen zur Einführung von Tablets verpflichtet, damals gegen den Protest vieler Eltern und Wissenschaftler. Sie kritisierten damals, dass die Annahme, die Digitalisierung würde die von der schwedischen Bildungsbehörde erwarteten positiven Effekte haben, nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe. Auch die Niederlande und Finnland zogen jetzt Konsequenzen und machten Vorschulen wieder bildschirmfrei.

Wir würden uns freuen, wenn Sie und Ihre Fraktion sich mit den Entwicklungen in Schweden, Finnland und den Niederlanden beschäftigen würden. Eine Artikelserie zu Wegen aus der Bildungskatastrophe finden Sie auf https://diagnose-funk.org/1926 .
Welche Handlungsoptionen sehen Sie mit Bezug zur Digitalisierung von Schulen und Kitas in Deutschland? Wie könnte man die positiven Optionen der Digitalisierung in Schulen strahlungsärmer gestalten, z. B. durch die gesetzlich vorgebene Bevorzugung von Festnetzverbindungen vor WLAN? Denn bisher wird die Digitalisierung in Schulen meist gleich gesetzt mit WLANisierung der Schulen. Was halten Sie von der Forderung, dass die Firmen die Festnetzanschlussfähigkeit aller (nicht nur an Schulen benutzten) digitalen Geräte garantieren sollten?
Ihre Meinung hierzu würde uns sehr interessieren.

Ein weiterer Punkt zur Gesundheitspolitik: Im SÜDKURIER vom 4.8.23 kam ein Artikel unter der Überschrift „Wer rettet den Rettungsdienst?“ Unsere Meinung dazu: Es braucht eine grundsätzliche Wende im Gesundheitswesen von der Symptombehandlung zur „Ursachenmedizin“, wie sie der Umweltmediziner Joachim Mutter in seinen Büchern vorschlägt. Wir haben real horrende Steigerungsraten bei vielen Krankheiten. Zum Beispiel stiegen laut Destatis zwischen 2008 und 2017 „abnorme Blutdruckwerte ohne Diagnose“ um 261% . Dazu trägt nach meiner Erfahrung u.a. auch die zunehmende Funkstrahlung bei. Eine junge Patientin von mir wurde z.B. von ihrem extrem hohen Blutdruck durch Entspannungsübungen und nächtlichem Abschalten von WLAN in ihrer Wohnung innerhalb von 2 Wochen „geheilt“. Viele Menschen tappen bei der Zunahme unklarer Beschwerden im Dunkeln, weil nur die Symptome bekämpft werden. Die Menschen mit der „Unerlaubten Krankheit. Wenn Funk das Leben beeinträchtigt“(so der Titel einer Sammlung von 50 Berichten von „Elektrohpyersensiblen“, die ihre Beschwerden nach mehr oder weniger langen Irrwegen als Folge von Strahlenbelastung verstanden haben), sind m.E. noch die Gesünderen.

In der Hoffnung auf eine von Ihnen unterstützte präventionsorientierte Bildungs- und Gesundheitspolitik, die die Strahlenbelastung als Ursache mit bedenkt, und
freundlichen Grüßen

Dipl.-Psych. Hanna Tlach
www.tlach-praxis.de

PS:  Wir würden uns freuen, Sie bei folgender Veranstaltung vom AK Esmog des www.BUND-Konstanz.de mit der VHS begrüßen zu dürfen, bei der wahrscheinlich auch die Autorin des Buches "Die unerlaubte Krankheit",  Renate HAIDLAUF  aus Messkirch (s. Anl.3), anwesend sein wird (weiteres siehe Veranstaltungskalender des bvmde). 

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