Kinder der Glaszeit 

Menschheitsgeschichliche Entwicklungsphasen sind meist nach dem Gebrauch bestimmter Materialien benannt. Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit usw. Und heute? 

Heute leben wir in der Glaszeit! Wir bauen Hochhäuser, manchmal ganze Stadtteilbereiche aus Glas, kochen auf Glas, kommunizieren per Glas(faser) und verbringen die meiste Tageszeit … vor Glas. 

Glas glänzt, ist makellos, glatt, Oberfläche poor, nüchtern, kühl - ein überraschend treffgenaues Sinnbild unserer Zeit. 

Kinder, die in der Glaszeit aufwachsen, bekommen schon früh ein Handy an die Hand, sitzen viel vorm Bildschirm und lernen Schulstoff z.T. am Tablet. Ein wachsender Teil ihrer Weltaneignung und Selbsterfahrung geschieht per Fingerwisch oder tippeln auf Glas. 

Vom haptischen Erleben her ist Glas eine Katastrophe: totes Material. Die absolute Ebenmäßigkeit des Materials regt in keiner Weise den Hautsinn an, und die Starrheit liefert keine Wirksamkeitserfahrung für die Tiefensensibilität. Es ‘antwortet’ einzig visuell auf unsere Eigenimpulse, d.h. die Rückerfahrung berührt nicht mehr. Das aber beeinträchtigt oder verfälscht das Selbstwirksamkeitserleben und somit auch die Intuitions- und Gefühls-Bildung - in Summe letztlich die gesamte Persönlichkeitsentwicklung. Es fördert eine Welterfahrung ‘mit spitzen Fingern’ - das sind quasi ‘seelisch leere Kalorien’.  

Dass digitales Lernen an Schulen nach wie vor politisch gefordert und gefördert wird, ist damit in zweierlei Hinsicht kontraproduktiv. Die andauernde WLAN-Strahlung stört (nebst der gesundheitlichen Belastung) die Konzentrationsfähigkeit und steigert die Stressanfälligkeit, behindert also z.T. das Lernen. Zum zweiten höhlt es die Entwicklung des fundamentalen intuitiven und empathischen Vermögens aus.

Dies ist ein starkes Zusatzargument, die Digitalisierung an Schulen einzudämmen bzw. so weit wie möglich zurückzustufen. 

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