Die Studie beweist nicht, dass kein Hirntumorrisiko für Kinder besteht. Diese Fehlinterpretation weisen Autoren der Studie zurück.
Die MOBI-Kids-Studie wurde zwischen 2010 und 2015 von 14 Ländern (Australien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Korea, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Spanien) durchgeführt. Sie ist die bisher größte Studie dieser Art: Die Hauptstudie untersuchte bei 671 jungen Hirntumorpatienten zwischen 10 und 24 Jahren die Historie ihres Tumors. Nach Abschluss der Studie teilte der EU Forschungs- und Entwicklungsinformationsdienst Cordis mit: "Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich eine sehr hohe öffentliche Aufmerksamkeit erhalten und könnten erhebliche gesellschaftliche Auswirkungen haben".
Die Studienergebnisse beweisen nicht, wie jüngst vom Bundesamt für Strahlenschutz (welches dem deutschen Studienzentrum unter der Förderungsnummer 3609S30010 finanzielle Mittel zur Verfügung stellte) behauptet und per dpa-Pressemitteilung daraufhin in den Medien berichtet, dass kein Hirntumorrisiko für Kinder besteht. Diese Fehlinterpretation weisen zwei Autoren der Studie entschieden zurück: „Es kann nicht und war nicht das Ziel der MOBI-Kids Studie, die Auslösung von Hirntumoren durch Mobilfunk zu untersuchen!“, stellt Prof. Michael Kundi fest.
In einem Artikel für die Zeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft stellen die diagnose:funk Vorstände Klaus Scheler und Peter Hensinger die Ergebnisse der Studie dar und fordern das BfS auf, seine Fehlinterpretation zu korrigieren.
Fakt ist:
- Die MOBI-Kids Studie hat nicht nachgewiesen, dass Kinder vom Handytelefonieren keinen Gehirntumor bekommen. Die überwiegende Zahl (mindestens 80%) der untersuchten Kinder mit Tumoren hatte diesen bereits entwickelt, bevor sie ein Handy nutzten, pränatal oder kurz nach der Geburt.
- Die MOBI-Kids Studie weist darauf hin, dass durch die spätere Nutzung von Mobiltelefonen eine beschleunigte Entwicklung dieser Tumoren, die nicht von der Handynutzung ausgelöst wurden, erfolgt sein dürfte, da die Ergebnisse eine krebspromovierende Wirkung logisch nachvollziehbar belegen.
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