Die Ergebnisse der STOA-Studie werden durch neue Reviews bestätigt

Der Technikfolgenausschuss des EU-Parlaments, Science and Technology Options Assessment (STOA), veröffentlichte im Juli 2021 eine sehr umfangreiche wissenschaftliche Übersichtsarbeit über die Studienlage zu Mobilfunkstrahlung und Gesundheit. Sie wurde von höchster europäischer Autorität beauftragt und dient als Hintergrundmaterial für EU ParlamentarierInnen. Entgegen der Kritik durch das Bundesamt für Strahlenschutz ist die Aussage der STOA-Studie klar und durch neue Reviews bestätigt: Mobilfunkstrahlung kann Krebs erzeugen und die Fruchtbarkeit schädigen – kurz, Mobilfunkstrahlung ist schädlich.

  • In seinem systematischen Review zu Studien über die Wirkungen von Mobilfunksendeanlagen schreibt Balmori (2022):
    „Bei Betrachtung aller insgesamt ausgewerteten Studien (n=38) zeigten 73,6 % (28/38) Auswirkungen: 73,9% (17/23) für die Hochfrequenz-Krankheit, 76,9% (10/13) für Krebs und 75,0% (6/8) für Veränderungen biochemischer Parameter.“ (Übersetzung durch diagnose:funk)
  • Birnbaum et al. (2022) schreiben in ihrem oben bereits erwähnten Artikel: „Systematische Übersichten finden ein erhöhtes Tumorrisiko bei einer kumulativen Gesprächszeit von nicht weniger als 1000 Stunden.“ (Übersetzung durch diagnose:funk)
    Dies bezieht sich auf den systematischen Review von Choi et al. (2020), der Menschen als Vieltelefonierende definiert, die in 10 Jahren mehr als 1.000 Stunden mit dem Handy am Ohr telefoniert haben. Das entspricht 17 Minuten pro Tag.
  • Zum Thema Mobilfunk und Fruchtbarkeit erschien ein systematischer Review von Kim et al. (2021) mit dem folgenden eindeutigen Ergebnis: „Die Nutzung von Mobiltelefonen verringerte die Gesamtqualität der Spermien durch Beeinträchtigung der Beweglichkeit, Lebensfähigkeit und Konzentration. Sie war in der Gruppe mit hoher Handynutzung noch weiter reduziert. Insbesondere in In-vivo-Studien war der Rückgang bemerkenswert, wobei die klinische Signifikanz in der Subgruppenanalyse noch größer war. Daher ist die langfristige Nutzung von Mobiltelefonen ein Faktor, der als Ursache für die Verringerung der Spermienqualität in Betracht gezogen werden muss.“ (Übersetzung durch diagnose:funk)

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